Wohnungsbau im Dorfanger / Gemeinde sucht Projektentwickler / Umsetzung nach verbindlichem Kriterienkatalog
Im Baugebiet Dorfanger soll auf dem gemeindlichen Teil der Fläche dringend benötigter Geschosswohnungsbau entstehen. Die Gemeinde ist nun auf der Suche nach einem Projektpartner, der dieses Vorhaben umsetzt. Interessierte Firmen sind aufgerufen, bis zum Frühjahr 2025 entsprechende Konzepte zu entwickeln und diese dem Gemeinderat und der interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Der Umsetzungspartner soll den gemeindlichen Flächen-Anteil erwerben und nach vorab definierten Vorgaben entwickeln. Der Gemeinderat hat dazu einen Kriterienkatalog verabschiedet, den der Projektpartner erfüllen muss. Gewünscht wird eine ganzheitliche Vision für das zentral gelegene Baugebiet. Bewerber sollen ihre Vorstellungen hinsichtlich Architektur und Gestaltung des Quartiers darlegen, auch mit Blick auf Barrierefreiheit, altersgerechtes Wohnen und eine Förderung des Gemeinschaftscharakters durch entsprechende Plätze und Räumlichkeiten.
Wichtig ist der Gemeinde darüber hinaus eine verbindliche Vermarktungsreihenfolge mit Erstzugriffsrecht für Einheimische und möglicherweise auch einem Belegungsrecht der Gemeinde für einige der Mietwohnungen. Eine mögliche geplante Aufteilung in Eigentums- und Mietwohnungen soll vom Projektentwickler dargelegt und eine Aussage zu späteren Verkaufs- und Vermietungspreisen getroffen werden, wobei die Preisgestaltung transparent und nachvollziehbar sein soll.
Die Gemeinde beabsichtigt, das Grundstück unterhalb des aktuellen Marktpreises beziehungsweise Bodenrichtwerts an den Projektentwickler zu verkaufen, damit dieser den Preisvorteil an die künftigen Bewohner weitergeben kann und die Umsetzung innovativer Konzepte möglich wird. Allerdings kann der Grundstückspreis erst festgelegt werden, wenn die Kosten der Erschließung bekannt sind. Mit dieser will die Gemeinde einen Erschließungsträger beauftragen und die Arbeiten im kommenden Jahr, parallel zum Ausbau der Bahnhofstraße, durchführen lassen.
Vom Projektentwickler erwartet die Gemeinde zudem ein Mobilitätskonzept, das Aspekte wie Tiefgaragenstellplätze und E-Lademöglichkeiten umfasst, sowie nachhaltige energetische Standards. Der Realisierungszeitraum der gesamten Maßnahme soll benannt und verbindlich zugesagt werden. In Frage kommen aus Sicht der Gemeinde nur Unternehmen, die einschlägige Erfahrung mit vergleichbaren Projekten haben und Referenzen vorlegen können. Alle genannten Kriterien werden Bestandteil eines verbindlichen städtebaulichen Vertrags.
Um möglichst viele Angebote zu bekommen, geht die Gemeinde geht derzeit aktiv auf geeignete Projektentwickler und Bauträger zu. Die Auswahl trifft der Gemeinderat mit Unterstützung der Kreisbaumeisterin, die zugesagt hat, das Gremium in städtebaulichen und architekturellen Fragen zu beraten.