Türkenfeld steht Pate für Geologische Karte
Geologische Karten verraten Fachleuten viel über die Bodenbeschaffenheit in einem bestimmten Gebiet. Wichtig ist das unter anderem für Bauvorhaben. Bayern ist auf über 600 Karten im Maßstab 1 : 25 000 geologisch kartiert. Eines dieser Kartenblätter ist nach unserer Gemeinde benannt und wurde vor kurzem an Bürgermeister Emanuel Staffler übergeben.
Die Geologen Ernst Kroemer und Bernhard Wagner vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) brachten die plakatgroße Karte ins Rathaus. Zahlreiche rötliche und gelbe Flächen, rote Kreise und Linien sind auf der Karte zu erkennen. Oben rechts stehen Blatt-Nummer und Name: 7832 Türkenfeld.
Das hat historische Gründe. Als vor etwa 100 Jahren die Vorläuferkarten entstanden, wurden sie nach der damals größten Gemeinde im betreffenden Kartenausschnitt benannt. Und das war damals Türkenfeld. Die Gemeinde liegt am unteren Rand der Karte. Im Norden reicht der etwa zwölf mal zwölf Kilometer große Ausschnitt bis Adelshofen und Steinbach, im Westen bis Dünzelbach, im Osten bis ans Gemeindegebiet von Landsberied.
Fachleute erkennen auf der Karte Alt- und Jungmoränen, Molassen, Toteislöcher und vieles mehr. Interessant ist das für naturkundlich Interessierte, vor allem aber auch für Bauingenieure und Bauherren. Denn anhand der Karte lässt sich die Beschaffenheit von Baugrund beurteilen. Auch liefert sie wichtige Grundlageninformationen für Geothermieprojekte. Ingenieurbüros können sich mit Hilfe geologischer Karten viel Recherchearbeit sparen, Gutachten werden dadurch günstiger.
Unter www.umweltatlas.bayern.de kann die Karte auch online eingesehen werden.