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Foto (Meissner) – v. l.: Bürgermeister Emanuel Staffler, Thomas Walter und Hans Aigner (beide Geschäftsführer der Bürgersolardach Türkenfeld GbR)

Türkenfeld bekommt Bürgersolaranlage geschenkt

Gemeinde übernimmt einstige Pionier-Anlage auf dem Schuldach

Die Bürgersolaranlage auf dem Dach der Grund- und Mittelschule Türkenfeld geht zum 1. Januar 2025 ins Eigentum der Gemeinde über. Die Gesellschafterversammlung der Bürgersolardach GbR hat einstimmig beschlossen, der Gemeinde die Anlage zu schenken. Der Gemeinderat hat ebenso einstimmig die Schenkung angenommen. Die PV-Anlage leistet einen wesentlichen Beitrag zur Stromversorgung der Schule.

Angestoßen von einer Gruppe engagierter Privatpersonen, entstand im Jahr 2001 auf dem Türkenfelder Schuldach die erste Bürgersolaranlage im Landkreis Fürstenfeldbruck. Etwa 40 zum größten Teil ortsansässige Anleger beteiligten sich mit mittleren vierstelligen Beträgen. Die Gemeinde erklärte sich bereit, das Dach kostenfrei zur Verfügung zu stellen, und erwarb ebenfalls einen Anteil.

So konnte die Investition in Höhe von 171 000 Euro komplett aus Eigenmitteln aufgebracht werden. Einen Kredit hätte die Bürgersolardach GbR damals nicht bekommen. „Den Banken war das Thema PV damals noch suspekt“, erinnert sich Hans Aigner, einer der beiden Geschäftsführer der GbR.

2002 und 2004 wurde die Anlage erweitert. Der Strom wurde ins Netz eingespeist und machte die Anlage dank der Garantievergütung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zum wirtschaftlichen Erfolg.

Inzwischen ist die Förderung teilweise ausgelaufen. Zum Jahreswechsel endet sie auch für den jüngsten Anlagenteil. Danach müsste der Strom zu Börsenpreisen verkauft werden, doch diese sind inzwischen so niedrig, dass die laufenden Kosten – Zählergebühr, Versicherungs- und Steuerberatungskosten – damit nicht mehr zu decken wären.

Ohnehin ist mittlerweile der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms für den Schulbetrieb die weitaus attraktivere Nutzung. „Ein fünfstelliger Betrag an Stromkosten kann so pro Jahr gespart werden beziehungsweise wird schon gespart, weil die GbR seit dem letzten Jahr anteilig Strom an die Gemeinde zu einem sehr attraktiven Preis verkauft“, erklärt Bürgermeister Emanuel Staffler.

„2023 konnten wir 25 000 Kilowattstunden an Eigenstrom verwenden. Dass nun die gesamte Anlage kostenfrei ins Eigentum der Gemeinde übergehen soll, ist eine sehr erfreuliche Entwicklung“, so Staffler. Zusätzlich betreibt die Gemeinde mittlerweile eine eigene PV-Anlage auf dem Ost-Dach der Schule und hat kürzlich einen PV-Speicher installieren lassen. Eine kostengünstige Stromversorgung des Gebäudes ist damit langfristig sichergestellt.

Auch in der Bürgersolardach GbR ist man zufrieden. „Die Anlage hat deutlich mehr Gewinn erwirtschaftet, als wir ursprünglich in unseren vorsichtigen Schätzungen gedacht hatten“, sagt Hans Aigner. „Die Anleger haben viel höhere Erträge erzielt als erwartet.“ Der Plan der einstigen Pioniere - mit kleinen Summen einsteigen, Erfahrungen sammeln und Werbung für Photovoltaik machen - ist voll aufgegangen. „Heute hat die Anlage keine Vorzeigefunktion mehr“, so Aigner. „Der ideelle Gedanke hat sich erfüllt.“