Ausbau der Bahnhofstraße
ANLIEGER- BZW. EIGENTÜMERINFORMATION zu den in Kürze beginnenden Bauarbeiten seitens Gemeinde und Teilnehmergemeinschaft
Sehr geehrte Anliegerinnen und Anlieger der Bahnhofstraße,
mit diesem Schreiben möchten wir Sie umfassend über den Ablauf der bevorstehenden Baumaßnahmen in der Bahnhofstraße informieren. Die Maßnahme erstreckt sich auf einer Länge von etwa 630 Metern von der Einmündung der Weiherstraße auf Höhe der Schmiede bis zum S-Bahnhof / Aresinger Straße (siehe auch beiliegender Lageplan). Das Projekt ist von zentraler Bedeutung für unsere Gemeinde, da die Bahnhofstraße eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen darstellt und zahlreiche anliegende Grundstücke und Gebäude erschließt. Ziel der Maßnahme ist es, sowohl die Verkehrssicherheit als auch die technische Infrastruktur nachhaltig zu verbessern bzw. wo nötig zu sanieren.
Generell wird die Baumaßnahme von zwei Bauherrn getragen. Der Straßenbau incl. Gehweg, Randeinfassungen, Neubau von Mauern und Zäunen sowie Bepflanzungen wird durch das Amt für ländliche Entwicklung betreut (Bauherrin: Teilnehmergemeinschaft Türkenfeld), der Kanal- und Wasserleitungsbau, incl. Vorreinigungsbecken erfolgt in der Verantwortung der Gemeinde. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 4,5 Mio €. Hiervon trägt die Gemeinde die Kosten für den Kanal- und Wasserleitungsbau bzw. deren Sanierung sowie die Kosten für die Ertüchtigung der Straßenbeleuchtung in voller Höhe (ca. 2 Mio €), ergänzt um einen Teil der Kosten der Straßenbaumaßnahme (ca. 1 Mio €). Die übrigen Kosten des Straßenbaus (ca. 1,5 Mio €) werden als Förderung des Freistaats Bayern durch das Amt für ländliche Entwicklung getragen.
Geplanter Ablauf und Bauumfang
Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich ab Mitte März 2025 und umfassen heuer die ersten drei Bauabschnitte. Insgesamt erfolgt die Sanierung der Bahnhofstraße in fünf Abschnitten. Einen Übersichtsplan der Bauabschnitte, sowie einen Übersichtsplan der Baumaßnahme finden Sie als Beilage zu diesem Schreiben. Diese schrittweise Vorgehensweise soll gewährleisten, dass die Zufahrt zu den Grundstücken so weit wie möglich aufrechterhalten bleibt. Dennoch sind temporäre spürbare Einschränkungen nicht zu vermeiden. Wichtig: Der genaue Bauablauf kann aufgrund unvorhersehbarer Gegebenheiten, wie beispielsweise nicht dokumentierten alten Leitungen, variieren.
Die ersten Vorarbeiten, insbesondere der Gehölzschnitt, sind bereits erfolgt. Anfang März werden die nächsten Vorarbeiten durchgeführt. Dazu zählt das Ablassen und Abfischen des Dorfweihers. Der Weiher bleibt abgelassen, bis Bauabschnitt 1 abgeschlossen ist. Das ankommende Wasser wird über bereits vorhandene Rohrleitungen unter dem Weiher hindurchgeleitet.
Die einzelnen Arbeitsschritte umfassen:
- Baufeldfreimachung: Rückbau der vorhandenen Asphaltdecke, Einfassungen, teilweise Mauern und Zäune.
- Regenwasserkanalbau: Errichtung eines neuen Regenwasserkanals zur Ableitung des Oberflächenwassers über eine Vorreinigungsanlage in den Dorfweiher.
- Sanierung der Trinkwasserversorgung: Sanierung der öffentlichen Wasserleitung sowie Erneuerung der Hausanschlüsse auf privatem Grund, sofern gewünscht. Für die Anschlüsse der Hauswasseranschlüsse an die sanierte Hauptwasserleitung muss in einigen Fällen in Privatgrund eingegriffen werden. Das betroffene Gelände wird selbstverständlich wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Die Kosten dieser Anschlussarbeiten trägt die Gemeinde.
- Verlegung sonstiger Sparten: Gas-, Strom-, Glasfaser- und Telekommunikationsleitungen werden im Zuge der Maßnahme neu verlegt.
- Straßenbau: Herstellung einer neuen Fahrbahn in Asphaltbauweise mit einer stabilen Kiesschicht als Unterbau.
- Gestaltung des Gehwegs: Pflasterung mit Betonsteinen für einen sicheren und komfortablen Fußgängerbereich.
- Finalisierung: Setzen von Granitpflaster-Einfassungen, Asphaltierung, Anlegen von Pflanzinseln, Aufstellen von Ausstattungsgegenständen wie Bänken, Mülleimern und Fahrradständern.
Aufgrund der beengten Platzverhältnisse kann es erforderlich sein, dass an einzelnen Stellen mehrfach gegraben wird, um verschiedene Leitungen in mehreren Bauphasen zu verlegen.
Verkehrliche Auswirkungen
Der Baustellenverkehr wird über die Hauptverkehrsstraßen Moorenweiser Straße, Geltendorfer Straße, Duringstraße und Aresinger Straße umgeleitet, um eine übermäßige Belastung der Nebenstraßen zu vermeiden. Während der gesamten Bauzeit erfolgt die Umleitung des Busverkehrs über die Duringstraße und die Aresinger Straße. Während Bauabschnitt 5 wird der Busverkehr zusätzlich über die Ammersee- und Römerstraße geleitet. Müllabfuhr, Post, sowie Rettungsdienst und Feuerwehr sind informiert und können im Bedarfsfall zufahren.
Der jeweilige Bauabschnitt wird voll gesperrt. Die großräumige Umleitung erfolgt über die Duringstraße und Aresinger Straße, während die kleinräumige Umleitung jeweils ausgeschildert wird. Für Anliegerinnen und Anlieger besteht mit Ausnahme weniger Tage immer eine Zufahrt zum eigenen Grundstück.
Maßnahmen am Bahnhofsvorplatz
Ein weiterer Bestandteil des Projekts ist die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes auf der nördlichen Seite der Bahnstrecke München–Lindau. Dieser soll zu einem barrierefreien, zentralen Anlaufpunkt für Bus- und Bahnreisende ausgebaut werden. Hierzu gehören die Errichtung eines vergrößerten Buswartehäuschens, einer neuen Wetterschutzüberdachung sowie einer modernen, überdachten Fahrradabstellanlage.
Zahlen und Fakten zum Bauumfang
Straßenbau
- Rückbau von ca. 1.200 lfm Randeinfassungen
- Entfernen und Entsorgen von ca. 4.050 m² Asphaltoberbau (teilweise belastet)
- Lösen und Zwischenlagern von ca. 3.500 m³ Boden (teilweise belastet)
- Einbau von ca. 250 m³ Steinschüttung in den Dorfweiher
- Herstellung von ca. 2.650 m³ Frostschutzschicht
- Errichtung von ca. 2.000 lfm Granitpflaster-Randeinfassungen
- Setzen von 34 Straßenabläufen inklusive Rohranschluss
- Verlegen von ca. 1.200 m² Gehwegpflaster aus Beton
- Setzen von ca. 100 m² Granitpflaster in Beton
- Herstellung von ca. 4.000 m² Asphaltfahrbahn
- Wiederherstellung von ca. 300 lfm Zäunen
- Aufstellen von Bänken, Mülleimern, Fahrradständern sowie Anlegen von Pflanzinseln und Baumpflanzungen
Kanal- und Wasserleitungsbau
- Verlegen von ca. 460 lfm Regenwasserkanal (DN 200 bis DN 600)
- Sanierung von ca. 550 lfm Wasserleitung (DN 80 bis DN 200)
- Errichtung von ca. 200 lfm Rohr-Rigole (DN 300)
- Neubau eines Lamellenklärers als Vorreinigungs- und Rückhaltebecken
- Installation von ca. 30 Regenwasserhausanschlüssen (DN 150)
- Setzen von ca. 7 Ober-/Unterflurhydranten
- Erneuerung von ca. 40 Wasserhausanschlüssen im öffentlichen Bereich (teilweise bis ins Gebäude)
- Anpassung von ca. 7 Schmutzwasserhausanschlüssen
- Lösen und Zwischenlagern von ca. 4.900 m³ Boden (teilweise belastet)
Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten
Uns ist bewusst, dass eine derart umfassende Baumaßnahme mit Einschränkungen und Unannehmlichkeiten verbunden ist. Wir sind jedoch überzeugt, dass sie einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität und Infrastruktur in unserer Gemeinde leisten wird.
Für Rückfragen oder Anliegen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. Zudem werden wir Sie regelmäßig über den Fortschritt der Arbeiten informieren. Vor Beginn jedes Bauabschnitts findet eine Anliegerversammlung vor Ort statt, um Sie über die Details bestmöglich aufzuklären. In diesem Zuge erhalten Sie auch die Kontaktdaten des Vorarbeiters der Baufirma, an den Sie sich gerne auch jeweils direkt wenden können. Die Einladung zu den einzelnen Bauabschnitts-Ortsterminen erhalten Sie jeweils zeitnah vor Baubeginn des jeweiligen Abschnitts.
Für eine unkomplizierte, kurzfristige Abstimmung hinsichtlich der Bauabwicklung vor dem jeweiligen Grundstück wäre es sehr hilfreich, wenn Sie uns Ihre Telefonnummer mitteilen, unter der Sie tagsüber erreichbar sind. Darüber hinaus möchten wir neue Wege der Kommunikation beschreiten und bieten Ihnen die Möglichkeit, sich in eine WhatsApp-Gruppe je Bauabschnitt aufnehmen zu lassen. Dort erhalten Sie aktuelle Informationen über den Baufortschritt und weitere relevante Details zum jeweiligen Bauabschnitt. Falls möglich, senden Sie also gerne eine E-Mail an die Gemeindeverwaltung (Kontaktdaten siehe nachstehender Absatz) und teilen uns darin Ihre Mobilfunknummer mit und, falls gewünscht, ob Sie in die jeweilige WhatsApp-Gruppe aufgenommen werden wollen.
Wir bedanken uns im Voraus für Ihr Verständnis, Ihre Geduld und Ihre Unterstützung während der Bauzeit. Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an die Gemeindeverwaltung bei Herrn Sebastian Klaß (s.klass@tuerkenfeld.de, 08193/930714) oder Herrn Daniel Trauner (d.trauner@tuerkenfeld.de, 08193/930716).
Es grüßen herzlich
Emanuel Staffler Tobias Öhrlein
Erster Bürgermeister Amt für Ländliche Entwicklung