Wartezeiten ade:

Wartezeiten ade: Termin vereinbaren (siehe Button im Header)! Bürgerfreundlichkeit ist uns wichtig! Um Wartezeiten im Bürgerbüro, im Bauamt bzw. der Gemeinde-Kasse zu vermeiden, bitten wir vor JEDEM Besuch um Terminvereinbarung. Wir freuen uns, wenn Sie auch weiterhin eine Maske tragen.

Türkenfeld ist "Gigabit-Region"

Bild
Wappen Gemeinde Türkenfeld

Anpassung der Abwassergebühr ab 2026 / Gemeinde steht vor hohen Investitionen / Spürbarer Kostenanstieg seit 2022

Zum 1. Januar 2026 muss die Gemeinde die Abwassergebühren erhöhen. Der Preis steigt auf 5,89 pro Kubikmeter. Konstant bleibt hingegen die Grundgebühr von 135 Euro im Jahr.

Es sind mehrere Faktoren, die diesen Schritt unumgänglich machen. Zum einen stehen erhebliche Investitionen ins Abwassernetz an, die teilweise schon abgeschlossen wurden und nun über die Abwassergebühren über Jahre und Jahrzehnte hinweg refinanziert werden müssen. Beispielsweise ist die Gemeinde gezwungen, sich mit voraussichtlich 2,9 Millionen Euro an der Sanierung der Kläranlage Grafrath zu beteiligen. 400.000 Euro werden für eine neue Druckleitung zwischen Zankenhausen und Pleitmannswang fällig. Außerdem steht die Sanierung der Pumpeninfrastruktur an, wofür weitere 1,4 Mio. Euro angesetzt sind.

Zum anderen sind im aktuell laufenden und Ende 2025 zu Ende gehenden Kalkulationszeitraum deutliche Mehrkosten angefallen. Zu nennen sind hier die zeitweise aus den Fugen geratenen Energiepreise, die allgemeine Inflation und gestiegene Personalkosten. All diese Faktoren haben seit 2022 den Betrieb des Abwassersystems massiv verteuert. Es wurden 200 000 Euro mehr ausgegeben als kalkuliert, die nun wieder hereingeholt werden müssen. Denn der Gesetzgeber schreibt einen kostendeckenden Betrieb vor. Gemeinden dürfen mit Wasser und Abwasser weder Gewinne erwirtschaften noch chronische Defizite produzieren.

Hinzu kommt eine leicht rückläufige Bevölkerung. Die Einwohnerzahl in unserer Gemeinde ist seit 2013 auf nun ~ 3600 gesunken. Parallel ging der Wasserverbrauch in den letzten Jahren um über zehn Prozent zurück. Resultat waren 260 000 Euro weniger Einnahmen als kalkuliert. Die Fixkosten für die Abwasserinfrastruktur müssen also auf weniger Nutzer verteilt werden. Durch die Ausweisung der Baugebiete Saliterstraße Nord und Dorfanger wird diesem Trend entgegengewirkt. Mittelfristig ist es das Ziel, die Bevölkerungszahl auf etwa 4000 zu erhöhen, was sich auf verschiedene Gebührenarten positiv auswirken dürfte.

Da auch im vorangehenden Kalkulationszeitraum höhere Kosten entstanden waren als erwartet, hat die Gemeinde für den Betrieb des Abwassernetzes bereits 400 000 Euro aus Eigenmitteln aufbringen müssen, die dem Haushalt dauerhaft verloren gehen. Denn länger zurückliegende Verluste dürfen in die künftige Gebühr nicht einberechnet werden.

Der Vergleich mit den Nachbarkommunen zeigt, dass Türkenfeld mit dem neuen Preisniveau nicht alleine dasteht. Auch in Geltendorf, Moorenweis und Hattenhofen liegt die Abwassergebühr deutlich über fünf Euro pro Kubikmeter. Lediglich größere Verbände wie die Ammerseewerke (für 50 000 Einwohner) oder der AmperVerband (200 000 Einwohner) können die Gebühren niedriger halten.

Weitere detaillierte Informationen finden sich in der Beschlussvorlage, die Grundlage für die Gebührenentscheidung des Gemeinderats war.